Nach viermal Silber erster Gewinn eines internationalen Titels
Am letzten Tag der Hallen-Weltmeisterschaften der Senioren in polnischen Torun schlug die Stunde von Gunter Langenbach. Erstmals stand der Passauer M60-Sprinter bei einer internationalen Meisterschaft ganz oben auf dem Siegerpodium. Nach viermal Silber mit deutschen Staffeln bei Europa- und Weltmeisterschaften in den letzten Jahren konnte er eine Goldmedaille im Gepäck mit nach Hause nehmen.
Die schwierigste Aufgabe: Qualifikation für die deutsche Staffel
Wie immer war die Qualifikation für die deutsche 4x200-Meter-Staffel heiß umkämpft. Wer sich für diese in den Einzelrennen über 200 Meter qualifizierte, hatte in der Vergangenheit immer eine Medaille sicher, nur die Farbe war ungewiss. Unter den 46 Startern über 200 Meter in der M60 befanden sich allein neun deutsche Sprinter. Gunter Langenbach lieferte ein erstklassiges Rennen im Vorlauf ab. Bestechende 28,15 Sekunden trommelte er auf die Runde unter dem Hallendach.
Des einen Freud, des anderen Leid
Normalerweise würde dies aber bei der Leistungsdichte der deutschen Konkurrenz nicht reichen. Doch Ulrich Dirking (TSV Bayer04 Leverkusen), einer der stärksten deutschen Seniorensprinter, trat auf die innen liegende Linie seiner Bahn und wurde disqualifiziert. Statt seiner qualifizierte sich Gunter Langenbach als viertbester deutscher Läufer für die Staffel. Seine hervorragende Form bestätigte er erneut als Vierter seines Halbfinals in 28,21 Sekunden. Auch wenn es für das Finale nicht reichte, in der Endabrechnung belegte er einen respektablen zehnten Gesamtplatz.
Deutschland vor Polen und Großbritannien
Die deutsche Staffel war aufgrund der Vorleistungen der Top-Favorit für das Finale. Wenn sie den Stab in das Ziel brachte – und nicht disqualifiziert wurde - war ihr der Sieg nicht zu nehmen. Schlussläufer war Gerhard Zorn (TSV Vaterstetten), der Doppel-Weltmeister von Torun über 200 und 400 Meter. Und das deutsche Staffelquartett ließ vom Start weg nichts anbrennen. Startläufer Heiner Lüers (TSG Westerstede) übergab bereits mit ein paar Metern Vorsprung auf Detlef Döpping (Gothaer LV). Dieser und Gunter Langenbach boten einen exzellenten Wechsel und bauten den Vorsprung weiter aus. Der pfeilschnelle Gerhard Zorn lief die Goldmedaille in 1:46,53 Minuten souverän nach Hause, mit deutlichem Abstand dahinter Polen (1:50,37 min.) und Großbritannien (1:51,70 min.)