Bei Daimler in der spanischen Hauptstadt
Von Ende August bis zum 1. Februar arbeitet Maximilian Entholzner in Madrid.
Dort absolviert der Student für Wirtschaftsingenieurwesen (TH Nürnberg) ein fünfmonatiges Praktikum bei der Daimler Group Services im Projekt- und Prozessmanagement. Angereist ist er im August mit den Trainingsplänen seines Trainers Dimitri Antonov im Gepäck, jedoch ohne Kontakte zu spanischen Trainern und Weitspringern. Geplant war sechsmaliges Training pro Woche von Montag bis Samstag, in der Regel jeweils drei Stunden. Schnell stellte sich heraus, dass in Madrid die besten spanischen Weit- und Dreispringer trainieren. Das dortige Trainingszentrum, das Centro de Alto Rendimiento, ist vergleichbar einem Olympiastützpunkt in Deutschland. Maximilian Entholzner kann dort nach einem nachträglichen Antrag des Olympiastützpunkts München kostenlos alle Einrichtungen nutzen.
Hochkarätige Trainingspartner
Er wurde – auch aus versicherungstechnischen Gründen - einer spanischen Trainingsgruppe zugeordnet. Und diese ist hochklassig. Sie wird von Juan Carlos Alvarez, leitender Nationaltrainer für den Sprung, betreut. Dazu gehören Eusebio Caceres, ein 8,37-Meter-Springer, Hecktor Santos, Dritter bei der U20-EM mit 7,96 Metern, und Pablo Torrijos Navarro, Endkampfteilnehmer bei der WM in London im Dreisprung, mit einer Bestleistung von 17,04 Metern spanischer Rekordhalter. Auch eine weibliche Top-Weitspringerin ist mit Juliet Itoya mit einer persönlichen Bestleistung von 6,78 Metern dabei. Hinzu kommen ein paar Sprinter mit Zeiten von 10,11 bis 10,50 Sekunden.
Tolle Unterstützung der Madrilenen
Das Trainingsumfeld bietet optimale Bedingungen, um neue Trainingsreize zu setzen. Die Motivation bleibt hoch bei der täglichen Trainingsfron für das große Ziel, Teilnahme an der Europameisterschaft in Berlin. Der spanische Nationaltrainer und die gesamte Trainingsgruppe haben den Passauer sehr offen empfangen und gleich in diese integriert. Juan Carlos Alvarez stellte sich selbst bei ihm vor und bot seine Unterstützung an. Nach Rücksprache mit Heimtrainer Dimitri Antonov aus Bad Kissingen wurde der Trainingsplan so angepasst, dass fast täglich das Training mit den Spaniern möglich ist. Defizite und damit Leistungsreserven hat der 23-Jährige noch im Kraftbereich und bei Mehrfachsprüngen. Hier trainiert er sehr viel gemeinsam mit der spanischen Trainingsgruppe.
Oktoberwetter mit 28 Grad
Im Vergleich zum niederbayerischen Herbstwetter hat das madrilenische für einen Weitspringer einen klaren Vorteil. Bis Ende Oktober herrschten noch sommerliche Temperaturen von bis zu 28 Grad. Durch die tägliche Anfahrt zum Arbeitsplatz und Rückfahrt von jeweils 75 Minuten sind die Tage von Montag bis Freitag mit Arbeit und Training restlos ausgefüllt. Um sieben Uhr geht es morgens los, abends zwischen halb zehn und zehn fällt die Wohnungstür wieder ins Schloss.